Hierarchie und Netzwerk. Geht das? Die einen sagen so und die anderen so.
Aber ich fange mal von vorne an. Der Impuls für das Übersichtsbild Agile Organisationen (siehe weiter unten) kam durch den Artikel von Harald Schirmer und auch durch John P. Kotter, der mich seit ein paar Jahren begleitet.
Durch Digitalisierung, und die damit einhergehende verbundene hohe Netzwerkdichte, steigt die Komplexität weltweit an. Ich kann immer weniger vorhersagen, welche Geschäftsmodelle Zukunft haben werden, oder in welche Richtung ich mein Unternehmen weiter entwickeln werde. Bei komplexen Herausforderungen kann ich weder das Ziel noch den Weg vorhersagen. Ich brauche andere Methoden, agile Methoden, und ein Netzwerk, mit dem ich über den Tellerrand schauen kann, um diese Fragen iterativ beantworten zu können.
Anders ist dies bei komplizierten Herausforderungen. Hier muss ich Experten einbeziehen, die Wege und Ziel kennen. Das kann „normales“ Prozess- und Projektmanagement sein, das in einer Linienhierarchie angelegt ist.
Für die komplexen Herausforderungen brauche ich neue Formen der Zusammenarbeit. Ich muss das Wissen von vielen einbeziehen und dafür nutze ich Netzwerke. Harald Schirmer hat diese in Netzwerke eingeteilt in solche, die zielorientiert arbeiten und solche, die der persönlichen Weiterentwicklung dienen. Beide profitieren voneinander.
Zweck der Netzwerke: Komplexe Herausforderungen angehen und dafür Perspektivenreichtum, durch vielfältige Netzwerkmitglieder, nutzen. Es kann um Innovationen gehen und Veränderungen der Organisation. Agile Formen für Netzwerkbildung sind Design Thinking, Working Out Loud und High Performing Teams.
Der Zweck der Linienhierarchie ist es, Prozesse effizient zu gestalten, Prozessqualität sicher zustellen und Ziele zu erreichen.
Als agile Formen in der Linienhierarchie habe ich Scrum aufgeführt. Scrum nutzt keine Netzwerke, sondern ist durch die agilen Werte sehr kundenorientiert und nutzt iterative Prozesse für die Produktentwicklung. Layered Prozess Audit habe ich auch hierunter aufgeführt, wenn es mit agilen Werten verbunden wird.
Diese agilen Werte sehe ich auch in Hierarchien. In der Darstellung unten zeige ich die alte Schule „Leadership“ auf und die neue Schule „New Work“ in der Führung als Dienstleistung verstanden wird. Diese Themen finden Sie auch in dem Buch von Sebastian Purp-Pardigol mit Beispielen hinterlegt, wie die Upstalsboom-Hotelkette, die ich schon mehrmals kennenlernen durfte. Wenn Sie weitere Unternehmensbeispiele suchen, werden Sie auch in „Reinventing Organisation“ von Frederic Laloux viele interessante Modelle finden.
Und nochmal zu der Frage: Geht agil in Hierarchien? Es kommt auf die Haltung an. Wenn die stimmt, dann geht es.
Toller Blog… super Bilder, suoer geschrieben… Like!
Danke, sehr toller Artikel mit anschaulichen Erklärungen und tollen Illustrationen.
Liebe Tanja, wirklich sehr treffende Illustrationen mit realen Erkenntnissen.
Dankeschön Karl
Hallo, schöner Blogbeitrag!
Die grafische Darstellung der agilen Werte gefällt mir besonders gut.
Ein weiterer Beitrag zum Thema „agile Organisation“, den ich interessant gefunden habe ist dieser hier: https://nativdigital.com/agile-organisationsstruktur/
VG
Super Blog-Beitrag, Tanja!
Neben der tollen Erklärung der Unterschiede zwischen dem alten und neuen Arbeitsmodell aka Old and New Work haben mir besonders deine Illustrationen dazu gefallen. Das hat so einen gewissen Touch und wirkt super professionell.
Zum Thema New Work in Kombination mit Digitalisierungsthemen bzw. Zukunftsthemen kann ich auch diesen Podcast für alle Leser und Leserinnen empfehlen: https://www.botsandpeople.com/podcast
Ist zwar etwas Prozessautomatisierungslastig, aber trifft sich immer wieder mit dem Ansatz von New Work, agilem Arbeiten und moderne Förderung von Mitarbeitenden.
Ich schaue bestimmt öfter mal jetzt hier vorbei 🙂