Innovationskultur

Industrie 4.0 und Innovationskultur: Läuft bei dir Chef?

Ich sage es mal so: Bevor Maschinen mit Maschinen sprechen, müssen Menschen mit Menschen sprechen und sich abstimmen. Und das ist viel schwieriger als diese Maschinen-Maschinenkommunikation.

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Was bisher mit Menschen und Maschinen geschah und gerade geschieht:
In unserer ersten industriellen Revolution gab es durch die Nutzung von Wasser- und Dampfkraft erhebliche Veränderungen in der Produktion. Dann kam die Massenfertigung über Fließband, später die digitale Revolution und jetzt sollen Maschinen sich selber und damit Prozesse verbessern, damit alles schneller, individueller und flexibler produziert werden kann. Maschinen sollen sich mit Maschinen abstimmen, alles ist über die Cloud weltweit vernetzt und dumme Maschinen ohne Internetzugang wird es in Zukunft nicht mehr geben.
So weit so gut, doch jetzt kommt der Mensch ins Spiel. Bei den ersten zwei Revolutionen wurden die Menschen wie Maschinen behandelt. Sie mussten funktionieren, am Fließband immer die gleichen Arbeiten durchführen. Akkordarbeit wurde belohnt. Der Chef hat gesagt was zu tun ist, und das wurde dann gemacht. Für die meisten dieser Arbeiten brauchte man keine Qualifikation und die Einarbeitung war recht einfach. Im Taylorismus, das damalige Konzept zu effizienteren Produktivität, wurden detaillierte Vorgaben zur Arbeitsmethode gemacht, es gab eine exakte Fixierung des Leistungsortes und des Leistungszeitpunktes, die Arbeitsaufgaben waren zerlegt, es gab eine Einwegkommunikation mit festgelegten und engen Inhalten und es gab detaillierte Zielvorgaben, bei denen für den Einzelnen das Unternehmungsziel oft nicht erkennbar war.
In der vierten industriellen Revolution werden sich diese Vorgaben voraussichtlich komplett umkehren. Nicht allein Effizienz sondern Effektivität und Kreativität sind die Komponenten, die ein Unternehmen zukünftig wettbewerbsfähig machen werden.
Warum? Routine und manuelle Arbeiten werden zunehmend weniger werden, da diese von Maschinen ersetzt werden können. Dafür steigt der Anteil an Arbeiten, in denen Menschen steuern und planen müssen. Zum Beispiel, wenn ein Kunde eine Anforderung hat, die nicht im Regelbetrieb durch die Maschinen abgebildet ist. Hier muss der Arbeitende selber Informationen einholen und Entscheidungen treffen.
Mit diesen neuen Tätigkeiten werden auch neue Kompetenzen bei den Mitarbeitenden benötigt. Kommunikationsstärke, die Bereitschaft über alle Funktionsbereiche des Unternehmens zu kommunizieren und die eigene Arbeit transparent zu machen, sind neben der kreativen Problemlösungskompetenz gefragt. Mitarbeiter müssen sich in einem höheren Maß selber organisieren und Eigenverantwortung übernehmen. Lebenslanges Lernen, IT Wissen sowie stärkeres interdisziplinäres Handeln und Denken werden mit der weiteren Automatisierung immer wichtiger werden. Die meisten heutigen Berufe werden von dieser Veränderung betroffen sein.
Was in Zukunft mit Menschen geschehen muss:
Viele Führungskräfte formulieren, dass sie Mitarbeiter mit den geforderten Kompetenzen nicht haben. Das kann aber auch an folgendem Führungsverhalten liegen:

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Führungskräfte können viel zur Potentialentwicklung ihrer Mitarbeitenden beitragen, doch dazu müssten sie in einem ersten Schritt an ihrer Haltung arbeiten. Wer der Meinung ist, dass sein Team starke Kontrolle braucht, der wird durch sein Handeln die Menschen davon abhalten eigene Ideen zu entwickeln und Eigenverantwortung zu übernehmen. Warum sollten die das auch tun? Sie können sich ja auf ihren Chef verlassen. Der kümmert sich ja schon.
Führung in Industrie 4.0 ist geprägt von einer Vertrauenskultur, die motiviert Freiräume zu nutzen, und Lösungen für Arbeitsprozesse zu entdecken. Führungskräfte werden mehr zu Moderatoren in Prozessen, wo sie Rahmenbedingungen schaffen, in denen Menschen gute Arbeit verrichten können. Und dafür brauchen Führungskräfte Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter, Empathie und Mut zum Loslassen. Wenn sie das tun, dann schaffen sie Entwicklungsmöglichkeiten für selbstorganisierte Teams, die das Unternehmen mit ihrem unternehmerischen Denken und ihrer Kreativität stärken.
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Warum man mit Design Thinking innovative Produkte und Mut bekommen kann:
Natürlich kann man auch als Führungskraft sein Verhalten nicht von heute auf morgen ändern. Man kann aber in kleinen Schritten neue Erfahrungen sammeln, die Mut machen neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Design Thinking ist zum Beispiel eine Methode, die Unternehmen einen Ansatz bietet aus der Perspektive des Kunden neue Produkte zu entwickeln. In einem Workshop arbeitet ein interdisziplinär zusammengestelltes Team, hierarchiefrei und kreativ über zwei Tage oder mehrere Stunden zusammen. Hier kann man als Führungskraft „Loslassen“ üben und beobachten, was passiert, wenn man Mitarbeitern Freiräume zur Verfügung stellt. Lassen Sie sich doch mal überraschen!
Tipp: Das KreHtiv Netzwerk Hannover e.V. bietet Unternehmen an, gemeinsam mit Kreativen und Mitarbeitern an innovativen Produkten in einem HannoLAB (Design Thinking Workshop) zu arbeiten. Dies haben schon ein paar Unternehmen aus der Region getan und sind nach wie vor begeistert.

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