Selbstorganisation ist eine Möglichkeit für Unternehmen flexibler und schneller auf Veränderungen in Märkten zu reagieren oder auch ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.
Bessere Kundenorientierung, gesteigerter Servicequalität, weniger Reibungen zwischen hierarchischen Ebenen, Robustheit durch schnellere Reaktion auf Störungen, sowie eine verbesserter Stabilität durch Einsatz vieler Kompetenzen können gute Gründe für die Einführung von sich selber organisierenden Teams sein. Doch was muss man beachten und wie geht man dabei vor?
- „Das Sinnfinden“ Jedes Unternehmen hat einen guten Grund, warum es besteht. Wichtig ist, das Mitarbeitende / Kolleg_innen diesen Sinn für sich erkennen und leben. Den Sinn in der eigenen Arbeit zu sehen ist eine wichtige Motivation, um gemeinsam neue Herausforderungen zu meistern und neue Dinge auszuprobieren. Unternehmen die zu Sinn-Maximierern werden und weniger zu Profitmaximieren. ( vgl. auch Gemeinwohlökonomie) haben in der Regel weniger Fluktuation und sind ein attraktiver Arbeitgeber.
- Netzwerke und Kooperationen fördern. Selbstorganisation braucht Freiraum, um sich Wissen und Kompetenzen je nach Bedarf zu organisieren und um Lösungen zu finden. Netzwerke über Abteilungsgrenzen hinaus sind der „kurze Dienstweg“, der professionalisiert werden kann. Social Media Anwendungen können Netzwerke unterstützen, ebenso wie Arbeitsräume, die zum Netzwerken einladen.
- Keine Arbeitsplatzbeschreibung. Sprechen Sie immer wieder über die Rollen und Aufgaben. Wer macht was? Wer ist verantwortlich? Wer hilft wem? Wer kümmert sich? Da sich das immer wieder ändert, machen Arbeitsplatzbeschreibungen in einem agilen Unternehmen immer weniger Sinn.
- Das Wissen von vielen nutzen. Das Team weiß mehr, als die Führungskraft. Fachleute wissen andere Sachen als Generalisten. Je heterogener, diverser Teams sind, desto kreativer und effizienter sind diese. Das funktioniert aber gerade am Anfang nicht von alleine. Nutzen Sie z.B. Diversitymanagement, um die Kommunikationskompetenz zu erhöhen und ein wertschätzendes Miteinander zu fördern.
- Fragen hilft. In einer komplexen Welt kann keiner alleine wissen, was der richtige Weg ist. Viele einbeziehen und Fragen stellen, hilft richtungssichere Entscheidungen zu treffen. Methoden wie Design Thinking oder auch Scrum unterstützen Teams dabei.
- Machen und lernen. Jede Organisation ist einzigartig. Daher ist auch der Weg zu mehr Selbstorganisation einzigartig. Wer mehr darüber lesen will, wie andere Organisationen diesen Weg gegangen sind, dem empfehle ich das Buch von Frederic Laloux „Reinventing Organizations“ und das Buch „Führen mit Hirn“ von Sebastian Purps-Pardigol.
- D.o.F. Nicht vergessen. Zufriedenheit bei den Kolleg_innen ist wichtig für den Unternehmenserfolg. Lassen Sie doch mal eine D.o.F. machen. Eine Definition of Fun. 🙂 Viel Spaß Tanja Föhr
- Vielen Dank an Ben Kuiken und Marijne Vos für den inspirierenden Workshop auf dem Freiraumcamp 16 in Hannover.
Categories: Innovationskultur
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Schöner Beitrag, der zu gut zur Frage des „Intrapreneurships“ passt!
Hat dies auf Johanna Brühl rebloggt und kommentierte:
Komplexität braucht Netzwerke
Ich lese gerade das Buch von Frederic Laloux „Reinventing Organizations und freue mich, mit meinen Gedanken nicht alleine zu sein. Gute Netzwerke leben von Selbstorganisation, Selbstverantwortung und gegenseitigem Vertrauen. Ein gutes Netzwerk zu sein, ist harte und lange Arbeit am System. Aber es lohnt sich.
Hat dies auf Toms Gedankenblog rebloggt und kommentierte:
Lesempfehlung!
Super!!