Produkte, Dienstleistungen, Prozesse: alles kann vom Mitbewerber nachgemacht werden. Das einzige was nicht kopierbar ist, ist die Kultur – die Innovationskultur – in einem Unternehmen, die Mitarbeiter motiviert und zu neuen Ideen und Verbesserungsvorschlägen anregt. Letzten Endes sind es die weichen Faktoren, die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen (Prof. Peter Kruse).
Nehmen wir einmal an, ein Unternehmen setzt mehr auf objektive und kontrollierbare Maßnahmen. „Harte Faktoren (hard facts) lassen sich in betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Kosten, Kapitalumschlag oder Durchlaufszeiten ausdrücken. Man spricht von ökonomischer Objektivierung durch Kennziffern. “ (Gabler Wirtschaftslexikon). Wenn Sie sich nun ein Bett vorstellen, also das Bettgestell, dann kann die Qualität dieses Bettes hervorragend sein. Es wurde sauber verarbeitet, das Material ist gut, es ist stabil und standfest.
Was sind die weichen Faktoren in einem Unternehmen?
Weiche Faktoren lassen sich nicht messen. Es handelt sich dabei um die Art, wie kommuniziert wird, ob man sich gegenseitig Unterstützung gibt, oder ob man sich im Unternehmen als Konkurrenten sieht. Fragen wie: Werden Mitarbeiter bei Entscheidungen miteinbezogen? Welche Fehlerkultur wird gelebt? Gibt es eine gelebte Vision, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln soll? geben Aufschluss auf die Kultur in einer Organisation.
Innovationen sind Lernprozesse beim Menschen
Bei der Umsetzung der Maßnahmen sollte man daher Erkenntnisse der Hirnforschung berücksichtigen.
So ist lernen immer individuell. Bei allen Maßnahmen sollte man vielfältige Angebote zum Lernen machen. Denn je nach Lernbiographie des Menschen lernen einige besser beim Tun und Nachmachen (eine mögliche Maßnahme: Mentorensystem), andere lernen gut über E-Learning Anwendungen.
Der Sinn und Nutzen muss für den Einzelnen erkennbar sein. Motivation können hier Anerkennung und Neugier sein.
Gute Gefühle fördern Kreativität und Lernprozesse. Wenn wir unter guten Gefühlen lernen, dann behalten wir mehr und länger und können das Wissen für Transferlösungen nutzen. Ein gutes, wertschätzendes Betriebsklima zahlt sich in der Regel auch in der Innovationsbilanz aus.
In Netzwerken lernen wir mehr. Je besser der Austausch zwischen Menschen ist, desto schneller finden Entwicklungen statt. Bestes Beispiel sind die neuen Kommunikationsmöglichkeiten über Internet, die zu einer erheblichen Beschleunigung von technischen und gesellschaftlichen Innovationen geführt haben. Die Förderung von Netzwerken über die Abteilungsgrenzen hinaus stärkt daher auch die Innovationskultur.
Fazit: Wie man sich bettet, so wirtschaftet man. Unternehmen und Organisationen tun gut dran, neben den harten Faktoren in einem Unternehmen, auch die weichen Faktoren zu berücksichtigen. Ein Betriebsausflug kann eine Möglichkeit sein, ist aber wahrscheinlich in der schnelllebigen Welt heute nicht mehr ausreichend. Es sein denn, Sie beweisen mir das Gegenteil 😉
Nette Grüße Tanja Föhr
Hallo Frau Föhr, Sie schreiben hier über etwas, was real existiert, aber in Gesprächen bei Unternehmen weitgehendst ausgeklammert wird. So meine Feststellung. Als würden Kennziffern ein Unternehmen ausmachen. Neben den ganz notwendigen „harten“ Faktoren fallen jedoch die wichtigen Entscheidungen meist (wenn vielleicht auch unterbewußt) in den „weichen“ Bereichen. Denn letztlich sind es ja Menschen, die Entscheidungen treffen. Ich finde Ihren Text inhaltlich prima und hoffe, dass ihn viele „Entscheider“ lesen. Viele Grüße aus der Südstadt in Hannover, Ihr F.-M. Preuss
Absolut!
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