1. Wir lernen immer (also auch jetzt)
2. Lernen ist individuell
3. Lernen ist dann besonders effizient, wenn es Spaß macht
Zu 1. Der Mensch ist zum Lernen da – wir können gar nicht anders. Wir nehmen ständig Informationen auf. Und zwar in dem ersten Moment emotional. D.h. es wird gecheckt: good mood oder bad mood, und dann wird die Info weitergeleitet. Viele Informationen sind uninteressant kommen in den Kurzzeitspeicher und dann sind sie auch schon wieder weg. Andere Informationen suchen “Andockstationen“ – ähnliche Informationen, Assoziationen, um diese zu ergänzen und wandern ins Langzeitgedächtnis. Werden Sie dort nicht mehr von uns abgerufen, sinken sie, wie in einem See immer tiefer und es fällt uns schwer uns daran zu erinnern. „Fischen“ wir aber öfter nach den Informationen z.B. nach englischen Vokabeln, dann kommt das Wissen wieder an die Oberfläche unseres Gedächtnissees und wir können es schnell nutzen.
Hören wir mit dem „Fischen“ und „andocken“ auf, wollen wir nicht wirklich was neues Lernen, dann passiert mit unserem Gehirn folgendes „Use ist or loose it“. Was nicht gebraucht wird, wird langsam abgeschafft.
2. Lernen ist individuell. Jeder lernt anders und in seinem eigenen Tempo. Es gab mal eine Zeit, da hat man versucht Lerntypen zu unterscheiden. Und wie mit allen Schubladen, die wir definieren, um komplexe Sachverhalte einfacher zu machen, kann man diese Lerntypen zwar benennen, es gibt sie aber in der Reinform gar nicht. Die meisten Menschen lernen viel visuell, sie müssen Dinge sehen können. Für andere ist es wichtig zu hören, sie können gut über Lern CD neue Inhalte aufnehmen. Es gibt Menschen, die müssen sich beim Lernen bewegen und andere können still am Schreibtisch sitzen. Wichtig ist zum Beispiel für den Wissenstransfer, dass man Informationen für viele Sinne anbietet, dass man etwas ausprobieren und selber besprechen kann.
3. Lernen soll Spaß machen. Wenn Sie etwas wirklich wissen wollen, dann lernen Sie ganz schnell. Neugier treibt uns an und in kurzer Zeit haben wir oft sehr konzentriert neues Wissen angesammelt. Sie kennen das, es macht einfach Spaß, wenn man plötzlich sein neues Handy versteht oder sich mit seinem Nachbarn auf italienisch unterhalten kann. Wenn wir selber entscheiden können was und wie wir lernen, dann geht das ganz schnell, dann wollen wir wissen wie etwas funktioniert, und wie wir das Problem lösen können. Und wir sind stolz drauf, wenn wir es geschafft haben. *** Sie kennen das Gefühl– es ist toll! Wir haben in dem Moment Dopaminausschüttungen – eine angenehme Droge, die uns zu Höchstleistungen motiviert.
Gut. Sie wollen jetzt wissen wie Wissenstransfer in Ihrem Unternehmen besser funktioniert?
1. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter Ziele festlegen, die sie auf der Arbeit erreichen wollen.
2. Stimmen Sie die Fortbildungen nach diesen Zielen mit dem Mitarbeiter ab.
3. Erkennen Sie regelmäßig die Leistungsbereitschaft an. Benennen Sie konkret, was Sie an der Leistung des Mitarbeiters beeindruckt. (Das Positive hervorheben)
4. Schaffen Sie Räumen, in denen die Mitarbeiter und Sie ihr Wissen offline (ganz wichtig!) untereinander austauschen können. (Sozialraum, regelmäßige Treffen z.Bsp. Freitagmittagskuchen, Workshops, Vorträge etc.) So viele Informationen, wie Sie in einem Gespräch miteinander austauschen und aufnehmen (lernen), können Sie online gar nicht – geschweigen denn, dass Sie so viel dabei lernen (trotzdem ist online natürlich sehr wichtig).
Wenn Sie das umsetzen, dann kann jeder individueller lernen und nach seinen Zielen in seiner Arbeit besser werden. Die Bestätigung durch andere motiviert und die regelmäßigen Treffen dienen genau dazu. Wissen wird ausgetauscht.
Wenn Sie das tun, dann sind Sie schon einen großen Schritt weiter. Es geht aber noch besser. In meinem nächsten Artikel werde ich etwas zu den Gründen schreiben, warum Wissen nicht weitergegeben wird und was man dagegen tun kann. Bleiben Sie neugierig! 😉
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