Jede Woche in anderen Städten, auf Bühnen, mit hunderten von Menschen, mit Applaus und viel Anerkennung. Das war mein berufliches Leben vor Corona, bis März 2020. Und jetzt Mitte April? Jetzt ist es ruhiger, intensiver und ich übe mich im bewussten Leben. Im Dasein. Aber was heißt das konkret?
Rituale sind wichtig für Menschen. Sie geben uns Halt, fokussieren uns und erinnern uns, was wirklich wichtig ist. Sie helfen Kindern Sicherheit zu finden, Mitarbeitenden in Unternehmen geben sie Stabilität. Werden Rituale bewusst durchgeführt, geben sie uns Orientierung und leiten uns durch volatile, unsichere Zeiten. Meine Morgenrituale im Homeoffice sind Meditation und dann der Weg zum Homeoffice, also ein Spaziergang.
Auch als wir eine Woche Urlaub hatten, hatten wir Urlaubsrituale. Das sind die Gespräche beim Gehen, das sehen von schönen Dingen, das Festhalten in einem Bild.
Das ist das Eine. Das Andere ist das bewusste Essen. Fair für Menschen und Tiere und für meinen Körper. Was kann ich tun, damit ich durch mein Essen so viel Gutes wie möglich tun kann? Für mich und andere? Wie kann ich gesund leben und es anderen auch ermöglichen? Seit 5 Wochen mache ich in unserem Coworking die Kantine. Meistens pflanzenbasiert, vollwertig und meistens fair gehandelt. Es ist auch hier ein Lernprozess, mit vielen neuen Dingen, die ich lerne. Und ja, es schmeckt. (manchmal zu gut ;-)) Dank Corona.
Neben dem Sport, der Dank Corona nicht zu kurz kommt, komme ich endlich dazu mein zweites Buch zu schreiben und zu zeichnen. Es geht um Feedback holen und geben und bekommen. Und im Kern geht es um das Lernen durch Feedback, um unsere Wahrnehmungsfehler und unsere Identitäten und blinden Flecken. Auch dafür ist diese ruhige Zeit gut für mich und das Buch, das an Tiefe gewinnt. Dank Corona.
Und dann ist da noch der Digitale Booster, der unsere Gesellschaft von einem Tag auf den anderen erfasst hat. „Plötzlich funktionieren Dinge, die vorher nicht gingen“ hat mir gerade eine Kundin am Telefon gesagt. Sie ist für die Digitalstrategie in einem Bauunternehmen zuständig und gemeinsam haben wir ein Vorgehen entwickelt, wie diese Reallabor Situation zum Thema Digitalisierung gut genutzt und erforscht wird. Bis zum Ende des Jahres wird nun beobachtet, ausprobiert, verworfen und gelernt. Ein Geschenk für viele Unternehmen sich nun digitaler auszustellen, Dank Corona.
Meine Arbeit wird auch digitaler. Workshops, Coaching und Meetings mit Zoom und anderen Tools fordern mich heraus. Ich werde kreativ auf andere Art, sehe Möglichkeiten und Grenzen, die ich vorher nicht gesehen habe. Dank Corona.
Unsere Reise im Reallabor geht weiter. Es gibt viel zu entdecken, lassen wir es zu. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, bleiben Sie gesund.
Tanja Föhr
PS: Ich habe hier einen positiven Blick auf die Krise geworfen. Natürlich hat alles zwei Seiten und so auch diese Zeit. Vielen Menschen geht es schlecht und sind von dieser Krankheit bedroht, die Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Es sind diese zwei Seiten in unserem Leben, die uns Kraft geben und nehmen. Und unsere Aufgabe ist es in Balance zu bleiben.
Categories: Arbeit, Change Management, Corona-Work, Digitale Transformation, Philosophie, Reflexion
Hi, sehr gelungen – DANKE. Und könntest du mir bitte bitte das Rezept für den Kirsch-Nuss-Gries-Kuchen schicken ☺
Dicke Umarmung von einer ebenfalls eher optimistischen Krisenbewältigerin, Conny
Doppelgrins** Ich Weltretterin mit Kirsch-Nuss-Gries-Kuchen. Das Rezept kommt sofort liebe Conny 😀
Liebe Tanja, danke für den Einblick in Dein Leben in dieser Phase. Es tut einfach gut, etwas Ehrliches und „aus dem Leben“ zu lesen. Viel Spaß beim Skizzieren und Schreiben, bleib gesund und munter! Beste Grüße, Anke
Liebe Anke, ich freue mich über deine Worte, und dass meine Einblicke vielleicht Impulse geben. Es beschreibt ein wenig meinen Transformationsprozess, der jetzt auch den Corona Booster bekommen hat. Die Fotos helfen mir, mich auf das positive zu fokussieren. Und es macht mir einfach Spaß.
Und natürlich ist (meine) Neuausrichtung auch anstrengend und hat Rückschläge. Das ist wie in einem großen Unternehmen im Change und im Kleinen bei Föhr. Und vielleicht sollte man im Change mehr schöne Fotos machen. Ich glaube, dass kann helfen 😉
Frühlingsgrüße Tanja
PS:Und hier noch eine Empfehlung, für die, die von den Kompetenzen meiner Kollegin Anke profitieren wollen https://www.ankevonplaten.de/
Danke für deine Sichtweisen und die Einblicke in deinen derzeitigen Alltag. Ich bin auf den Buch gespannt.
Mit welcher App wurden die Bilder verschönert und mit welcher zeichnest Du?
Liebe Grüße aus dem Nordharz
Basti
Lieber Basti, ich zeichne mit der App Procreate und für die Fotos nutze ich Snapseed. Sonnige Grüße vom Mittellandkanal Tanja