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Warum Design Thinking nicht alles ist, aber wichtig sein kann.

Man macht nicht eben mal Design Thinking und dann ist alles gut. Nix ist gut, auf jeden Fall nicht nach zwei Tagen Workshop. Und natürlich ändern Menschen sich nicht, nur weil sie in einem Workshop mal anders zusammengearbeitet haben als sonst. Wie auch. Unser Verhalten haben wir über Jahre gelernt, und das schmeißt man nicht mal so eben über Bord. Also warum sollen wir überhaupt Design Thinking machen, wenn es sowieso nichts bringt und wir noch nicht mal „DIE super Idee“ entwickelt haben?

Ich fange mal von vorne an.

Was hat dazu geführt, dass ein Unternehmen auf einmal einen Design Thinking Workshop macht?

  1. Machen jetzt alle. Hoffnung: Da muss etwas dran sein.
  2. Hoffnung auf neue Ideen für Produkte und Dienstleistungen
  3. Hoffnung, dass sich im Unternehmen etwas ändert
  4. Wir wollen uns  als innovatives Unternehmen verkaufen und damit werben. Sonst nix.

Ursache für diese Gründe sind folgende Trends:

9E08AAF6-B54A-4B6F-8A11-AADC0F24C229-1Unternehmen müssen sich verändern, flexibler werden und schneller. Und natürlich nutzt man dann neue Ideen und Methoden, die einem vielleicht weiterhelfen können. Und das können sie auch, wenn man es richtig angeht.

9E08AAF6-B54A-4B6F-8A11-AADC0F24C229-2 Meistens fängt es mit einer Vision und Strategie an. Eine Richtung definieren, die alle gehen wollen, ein gemeinsames Verstehen. Die Vision und die Strategie gibt eine Haltung und Werte wieder, die noch nicht sind, aber im Unternehmen werden sollen. Um zu einer Vision und Strategie zu kommen bedarf es einen immer währenden Prozess im Unternehmen, der von vielen getragen wird.

IMG_8066 Parallel probieren Unternehmen oft schon neue Organisationsformen neben der Linienhierarchie aus. Projektgruppen gab es schon früher, nur heute bekommen diese oft mehr Freiraum zum Netzwerken und arbeiten selbstorganisiert, auf Augenhöhe und hierarchiefrei. So können neue Ideen schneller als früher entwickelt und umgesetzt werden.

IMG_8068Methoden, wie Unternehmen anders arbeiten können, um flexibler, schneller und kreativer zu arbeiten gibt es einige. Unternehmen sind oft gut beraten, wenn sie Angebote machen und Mitarbeitenden dann entscheiden können, welche Methoden für sie passend sind. Dadurch fördert man die intrinsische Motivation.

Methoden:

Scrum ist eine agile Methoden, mit der man in kurzen und längeren iterativen Prozessen Projekte weiterentwickelt und in sich selbstorganisierenden Teams zusammenarbeitet.

Mit „Working out Loud“ versuchen Mitarbeitende ein Netzwerk in 12 Wochen aufzubauen, welches sie dabei unterstützt eine Idee voranzutreiben. Unternehmen wie Robert Bosch AG, ThyssenKrupp Steel Europe AG und viele andere haben bereits gute Erfahrungen damit gemacht. „In meinem WOL Circle habe ich gelernt, wie ich mich in unserem Sozialen Business Netzwerk bewege, wie ich über Hierarchien hinweg mich vernetze und hilfreiche Informationen zu meiner täglichen Arbeit teilen kann und im Gegenzug sehr viel Unterstützung zurück bekomme. Plötzlich bin ich mit Kollegen in ganz unterschiedlichen Bereichen vernetzt, wie z. B. der Internen Kommunikation, der Revision und sogar mit einer Kollegin im Werk. Normalerweise hätte ich nie mit denen zu tun gehabt.“ 

 

Im Kata-Coaching erarbeitet man sich Disziplin und wie man in kleinen Schritten, von einem Tag auf den anderen sich Ziele steckt und erreicht. Verantwortung übernehmen und sich selber organisieren sind wichtige Zukunftskompetenzen.

Und im Layered Prozess Audit lernt man über Fragen, die man selber mit der Führungskraft erarbeitet hat und ständig weiterentwickelt, wie Prozesse verbessert werden können.

Und Design Thinking ist ein Format, bei dem man in heterogenen Teams auf Augenhöhe, über Hierarchien an einem Problem kreativ aus der Sicht des Kunden arbeitet.  Auch hier erfolgt die Zusammenarbeit über Hierarchien und Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg.

Angenommen Unternehmen machen alle eben beschriebenen Schritte; gestalten eine Vision, nutzen sich selber organisierende Teams und arbeiten mit unterschiedlichen Methoden. Was passiert dann?

IMG_8067 Es entsteht ein nicht vorhersagbarer lebendiger Prozess, bei dem Sie immer wieder entscheiden müssen,  welche Impulse, Methoden die richtigen für das Unternehmen sind.

Wollen Sie das wirklich?

Nicht wirklich? Aber Sie müssen? oder:

„Das hört sich gut an, wir probieren das schon aus.“

Was ich Ihnen versprechen kann: Es ist ein Ausprobieren, ein sich Weiterentwickeln als Organisation, bei dem man vieles neu lernt.

Je mehr man jedoch die Methoden im Unternehmen verstetigt, desto selbstverständlicher wird die neue Art von Arbeiten. Zwei Tage Design Thinking reichen dafür nicht, können aber einen wichtigen Impuls für eine neue Unternehmenskultur geben und vielleicht entstehen auch schon neue Produktideen.

Zwei Empfehlungen möchte ich Ihnen mitgeben, von denen ich überzeugt bin, dass sie wichtig sind.  Unabhängig, ob Sie Design Thinking dafür nutzen oder andere Methoden:

  1. Cooperate, cooperate, cooperate. Fördern Sie Kooperationen im Unternehmen, über Abteilungsgrenzen und Hierarchien, mit anderen Unternehmen und mit Kunden und Auszubildenden, Schülern und Studierenden.
  2. Bleiben Sie neugierig, probieren Sie aus und entwickeln Sie Prozessempathie.  

Viel Spaß damit.

Tanja Föhr

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