Der Veränderungswille steigt, wenn man einen Sinn dahinter sieht. Doch wie vermittelt man am besten den Sinn von Transformationsprozessen in Zeiten der Digitalisierung?
- Wie müssen miteinander reden. Das heißt wirklich reden. Der eine redet, der andere hört zu und versucht zu verstehen. Dann wechselt man. Dann versucht der andere zu verstehen. Am Ende ist ein Gespräch entstanden, bei dem man nicht einer Meinung sein muss, aber jetzt Handlungen und Meinungen besser nachvollziehen kann. Es geht um das Verstehen bei einem Gespräch, nicht um einverstanden sein.
- Wir können voneinander lesen. Der Betriebsrat schreibt etwas, der Vorstand, die Geschäftsführung und … die Mitarbeitenden auch (wenn es gut funktioniert). Und wenn jeder das, was der andere geschrieben hat, versucht zu verstehen, sind wir wieder ein Stück weiter.
Wenn wir miteinander ins Gespräch kommen und von voneinander lesen, dann können wir erkennen, was dem anderen wichtig ist und warum. Und dann kann ich auch mein Verhalten darauf anpassen, wenn es für mich Sinn macht.
Wir haben das versucht mit einem ungewöhnlichen Projekt, welches gerade gestartet ist. Die Futur X GmbH ist eine Ausgründung der VGH Versicherungsgruppe Hannover. Sie ist als Impulsgeber, Vernetzer und Organisator zu verstehen, die die VGH und ihre Mitarbeitenden nutzen können, um Versicherungen am Kunden weiterzuentwickeln und neue Trends aufzunehmen. Das Team um Roger Cericius (GF Futur X), Jörn Hutecker (GF neuwaerts GmbH), Lars Harden (GF aserto GmbH & Co. KG) haben hierzu ein Konzept entwickelt und ich habe das mit der Idee einer flexible, interaktive Sketchnote Wall ergänzt. Gemeinsam entwickelten wir Themen und Bilder, die von mir dann umgesetzt wurden.
Der Eckpunkt der Futur X Box in der VGH ist jetzt die „weltweite längste Sketchnote-Wall“ (hihi, keine Ahnung, ob das stimmt, aber über 12m ist schon gewaltig – oder?). An der Wand sind Fragen und Bilder über die Zukunft zu sehen. Die Bilder sind leicht und schnell zu erfassen. Man kann schnell ins das Thema einsteigen und seine Meinung dazu äußern. Der Clou: alle einzelnen Bilder können abgemacht, umgehängt und in einen neuen Kontext gebracht werden. Die Mitarbeitenden geben Antworten und stellen ihrerseits Fragen auf Klebezetteln oder schreiben direkt auf die Whiteboard und kommen dabei ins Gespräch. Die gesamte Wand ist als Whiteboard gestrichen und auch magnetisch. Themen wie Smart City, E-Mobilität, Smart Home werden hier dargestellt und immer wieder gefragt, welche Rolle der Versicherer dabei zukünftig spielen wird.
Die Wand wird schon rege genutzt, da sie in der Nähe der Kantine liegt und an den Besprechungsräumen. Man läuft praktisch auf sie zu.
Regelmäßig finden nun kurze Impulsvorträge über Zukunftsthemen statt, bei denen man auch ins Gespräch kommen kann.
Die Sketchnote-Wall provoziert, weil sie in einem komplett anderen Stil gestaltet wurde. Sie ist groß und das wirklich gute: die Folien mit den Bilder können beliebig umgestaltet werden. Die Folien können abgenommen und wieder aufgebracht werden. Kinderleicht. (Tipp: Vogt Foliendruck GmbH) Die Storys können sich so weiterentwickeln und von den Mitarbeitenden selber gestaltet werden. Wie ein Puzzle. Und wenn dadurch der Sinn des Transformationsprozesses, wie immer der auch aussehen mag, vermittelt werden kann, dann war das ein guter Impuls.
Und hier ein kleiner Film dazu:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=vQuAIos6NR8&w=560&h=315]
Und dieses Bild war ein Papier-Aufleger auf den Kantinentablets und sollten neugierig auf die Eröffnung machen:
Viele Grüße Tanja Föhr
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